BHAGAVAD GITA – Kap.13 Vers 7-9 – Werte (Values)
Samacittatva – Gleichmut
Dann haben wir in Bezug auf die innere Haltung noch nityaṁ samacittatvam iṣṭa-aniṣṭa-upapattiṣu, also daß der Verstand gleich bleibt, ob Wünschenswertes oder nicht Wünschenswertes eintritt (Samacittatva).
Wir haben schon gesehen, daß Gleichheit, Samatva, Karma-Yoga ist. Diese Gleichheit ist nicht im Hinblick auf Karma (die Handlungen), weil weder Karma noch dessen Ergebnisse immer gleich sein können. Es ist unser Verstand, der auf das Karma-Phala (Ergebnisse der Handlungen) reagiert, und es kann eine Ausgeglichenheit sein in dieser Antwort, unabhängig davon, ob wünschenswerte oder nicht wünschenswerte Dinge auf dich zu kommen.
Samacittatvam trotz ständiger Veränderung
Es gibt verschiedene Ebenen von wünschenswert und nicht wünschenswert: Leute, Situationen, Gesundheit, Nahrung, ja selbst das Wetter. Auf einer Ebene sind die Dinge gut, auf einer anderen nicht. Letztendlich ist alles nicht gut, denn auch wenn alles jetzt gut wäre, weißt du daß es morgen schon schlecht sein kann. Allgemein kann man sagen, daß der Verstand, citta, freudvoll ist, wenn die Situation wünschenswert ist, und wenn sie es nicht ist, wird er sorgenvoll. Die Dinge verändern sich ständig und wenn der Verstand sich auch mit ihnen verändert, also sich mit dem Wünschenswerten erhebt und mit dem nicht Wünschenswerten depressiv wird, dann ist da eine beständige Reaktion.
Das Problem dabei ist, daß der reagierende Verstand nicht lernen kann, und es bei unserem Streben um Lernen geht. Unabhängig davon, ob Situationen wünschenswert oder nicht wünschenswert sind, versuchst du, gelassen zu bleiben. Für die Gelassenheit brauchst du keine wünschenswerten oder nicht wünschenswerten Situationen. Wenn du schwimmen kannst, ist es dann wichtig, wie tief das Wasser ist? Genauso ist es unwichtig, ob eine Situation wünschenswert oder nicht wünschenswert ist, wenn du einen gelassenen Verstand hast. Er bleibt so in jeder Situation.
Samacittatva und Ishvara
Diese Gelassenheit entspringt deiner Annahme von Ishvara in deinem Leben. Dadurch bekommst du prasāda-buddhi („Geschenk-Geist“), indem du weißt, du kannst handeln, aber die Ergebnisse kommen von Ishvara. Das ist keine gewöhnliche Haltung, aber es gibt keinen anderen Weg, um zu Samacittatva (Gleichmut) zu kommen.