GAYATRI MANTRA | गायत्रि मन्त्रः

Sanskrit mit deutscher Übersetzung

Gayatri Mantra
ॐ भूर्भुवः स्वः
तत्सवितुर्वरेण्यं
भर्गो देवस्य धीमहि
धियो यो नः प्रचोदयात् ॥

Oṃ, bhūr, bhuvaḥ, svaḥ.
Tat savitur vareṇyaṃ
bhargo devasya dhīmahi.
Dhiyo yo naḥ pracodayāt.

om – Lautsymbol für das Göttliche
bhur – die grobstoffliche Welt, Erde, einschließlich des eigenen Körpers
bhuvaḥ – – subtile, feinstoffliche Welt, eingeschlossen sind alle Lebewesen
svaḥ – – das Causale, Unmanifeste, jenseits des Begreifbaren
tat – das, die Realität, Brahman
savitur – von der Sonne (das, von dem alles geboren ist)
vareṇyaṃ – herausragend, verehrungswürdig, unvergleichbar großartig
bhargo – (bhargaḥ) – Brillianz, Erleuchtung, Ausstrahlung
devasya – Gottes
dhīmahi – wir verweilen in, wir meditieren über
dhiyo – (dhiyaḥ) – Intellekts, die Gedanke, Verstand plural
yaḥ – der, welcher
naḥ – unser
pracodayāt – inspiriert, dirigiert, belebt alle unsere Aktivitäten

Übersetzung des Gayatri Mantras:

Mögen wir über die erhellende Kraft der Sonne als eine Form des Göttlichen meditieren. Sie, die allen Wesen Leben schenkt, in dem sie Energie spendet. Und damit auch den Verstand lebendig macht und alle Aktivitäten wie Denken, Sprache und körperliches Handeln.

Der Meditierenden und das Objekt der Meditation sind bei dieser Form der Interpretation getrennt. Und nennen dies Meditation / Upasana.

Weiterführende Übersetzung des Gayatri Mantras

Mögen wir über die erhellende Kraft der Sonne meditieren, welche das Bewusstsein symbolisiert und die eigene Wahrheit ist. Und die Wahrheit in mir Bewusstsein ist die Wahrheit des Ganzen. Und dieses Bewusstsein belebt den Verstand mit all seinen Funktionen wie Denken, Sprechen und körperliches Handeln.

Der Meditierende und das Objekt der Meditation sind eins. Wir bezeichnen dies als Kontemplation, Nididhyasana.

Mahavakya – Tat tvam asi

Die Sonne steht für Iswara, die Schöpfung. Und die erhellende Kraft der Sonne ist die Natur der Sonne. Die Sonne tut nichts, wenn sie erhellt. Die Sonne und ihre erhellende Kraft sind nicht zu trennen. Wir können die erhellende Kraft nicht der Sonne einfach wegnehmen.
Und Bewusstsein steht für Iswara. Bewusstsein weiss. Und dieses Wissen ist die Natur von Bewusstsein. Bewusstsein tut nichts um zu wissen. Bewusstsein und seine wissende Kraft lassen sich nicht trennen.
Ich meditiere über Bewusstsein, das das Ganze repräsentiert und die wissende Kraft von Bewusstsein, das die Natur von Bewusstsein ist. Und die wissende Kraft ist in mir und ist die Wahrheit des Ganzen. Und Bewusstsein belebt Materie, so auch meinen Verstand. So dass Denken, Sprache und Handeln möglich sind.

Das Gayatri setzt das Individuum mit Iswara, der Schöpfung oder der letzten Realität gleich. Die berühmteste Form der Gleichsetzung ist das Mahavakya (bedeutungsvoller Satz) „Tat tvam assi“. Das dort in der Ferne also die Schöpfung oder Gott das bist du.

Der Begriff Gayatri

Das Wort Gayatri besteht aus den beiden Sanskritwörtern gayati – rezitieren und trayate – schützen. Das Gayatri beschützt den, der es rezitiert. Gayatri bedeutet, dass das Versmass von 24 Silben umfasst. Und das Mantra heisst eigentlich Savituh; es dem Göttlichen in Form der Sonne gewidmet.

Vyahritayah – bhur, bhuvah. svah. Die drei Begriffe gehören nicht zum eigentlichen Mantra. Das Mantra beginnt mit “tat savitur …”. Alle vier Veden sind kondensiert im Gayatri Mantra enthalten. Und das Gayatri Mantra ist kondensiert in der Monosilbe Om enthalten.

Die Bedeutung des Gayatri Mantras: Jungen und Mädchen werden auf ein spirituelles Leben ausgerichtet. Sie chanten 3x täglich 108 Mal das Gayatri Mantra.

Die Bedeutung des Gayatri Mantras

Die illuminierende Kraft der Sonne symbolisiert Bewusstsein. Die Sonne illuminiert die Welt. Sie bescheint opake (nicht aus sich selbst heraus scheinende) Dinge. Und über das Licht der Sonnen nehmen wir die Welt mit ihren unzähligen Objekten wahr. Ohne das Licht der Sonne ist es stockdunkel. In einem stockdunklen Raum sehen wir nichts. Und wir nehmen nichts wahr. Und die Welt mit ihren unzähligen Objekten ist gut wie nicht existent.

Die Existenz eines Objektes setzt das Bewusstsein dieses Objektes voraus. Wenn das Objekt gewusst ist, ist es existent. Weisse Blume ist illuminiert, weisse Blume ist. Handy ist illuminiert, Handy ist. Stift ist illuminiert, Stift ist.

Ähnlich ist es mit Bewusstsein. Das Bewusstsein bzw. die wissende Kraft von Bewusstsein beleuchtet die Welt mit ihren unzähligen Objekten. Bewusstsein illuminiert die Welt und die Welt ist. Der Baum ist gewusst, Baum ist. Das Blatt ist gewusst, Blatt ist. Blüte ist gewusst, Blüte ist. Universum ist gewusst, Universum ist. So bringt das Bewusstsein die Welt mit ihren Objekten in die Existenz. Zuerst besteht ein Wissen über ein Objekt, danach statuiert sich die Existenz dieses Objektes. Und ohne die illuminierende Kraft von Bewusstsein wäre die Welt so gut als nicht existent.  

Und ich meditiere über die illuminierende Kraft von Bewusstsein, das aber kein Objekt ist. Sondern die Natur des Individuums. Also meine Natur. Und meine Natur ist zur gleichen Zeit identisch mit der Natur des Ganzen. Und Bewusstsein ist auch die Grundlage dessen, was die Materie belebt. Was meinen Körper mit den Wahrnehmungsorganen und Handlungsorganen belebt. Und dass dieser Körper belebt ist, ermöglicht das Denken, Sprechen und Handeln

Die Kurzform des Gayatri Mantras

Mögen wir über unsere alles erhellende Natur, die Wissen ist, meditieren. So wie die illuminierende Kraft der Sonne erhellt. Und über Bewusstsein, das den Verstand lebendig macht mit allen weiteren Aktivitäten, sodass Denken, Sprechen und körperliches Handeln möglich sind.

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